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Die Zentrale und Universelle Stellung des Kreuzes

von T. Austin-Sparks

Kapitel 3 - Das Kreuz und die «so große Errettung»

Der dritte Abschnitt unseres Diagrams befasst sich mit der «so großen Errettung» (Hebr. 2,3); eine Wendung, die sofort ihre Umfassendheit und Einschließlichkeit darlegt. Unter diesem Begriff fassen wir die verschiedenen Worte zusammen, die ihre Vielseitigkeit repräsentieren: Stellvertretung; Repräsentation; Errettung; Rechtfertigung; Versöhnung; Wiedergeburt; Sohnschaft; Heiligung; Verherrlichung. Der beste Weg, auf dem wir die Bedeutung und den besonderen Wert jedes Wortes oder Werkes erkennen können, ist der, eine einzige Frage zu stellen: Was zeigt das Wort, in welchem Zustand sich der Mensch befindet, damit ein solches Werk nötig wird?


1. Stellvertretung

Der Mensch wird so gesehen, dass er völlig unfähig ist, von sich aus die göttlichen Anforderungen zu erfüllen. Denn diese Anforderungen würden ihn total zerstören und ihm keinen Rest von Hoffnung oder Aussicht lassen. Er ist verurteilt und verdammt, und er muss sterben. Doch ist sein Tod mehr als bloß physisch, es ist ein Zustand der bewussten Gottverlassenheit, ein Bewusstsein, in dem der Mensch früher oder später erwachen muss, es sei denn, er werde gerettet - und das ist die Hölle! Nur für wenige hat die Hölle bereits in diesem Leben begonnen, denn es ist ein Teil der göttlichen Ordnung, dass die Menschen hier unter der Ägide von Barmherzigkeit und Gnade leben sollen. Doch «danach (d.h. nach dem Tod) das Gericht» (Hebr. 9,27). Gnade und Gericht gehören zu zwei verschiedenen Heilszeitaltern. Das ist der Grund, weshalb die Menschen sich die Gnade Gottes anmaßen. Das große Erscheinungsbild des Tages der Gnade ist dies, dass Gott - in der Person seines Sohnes Jesus Christus - für einen Stellvertreter gesorgt hat, der den Platz des Menschen eingenommen hat, «für uns zur Sünde gemacht» (2. Kor. 5,21), und in diese Stunde eingegangen ist (die in ihrer Schrecklichkeit eine Ewigkeit dauerte), wo er von Gott verlassen wurde. «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?» (Mk. 15,34). Dieser Stellvertreter wird den Menschen angeboten, damit sie ihn im Glauben annehmen - «das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt» (Joh. 1,29). Dass bedeutet, dass er, als er starb, als ihre Sünde betrachtet wurde, als ihr Gericht, ihre Verurteilung, ihren Tod, ihre Hölle. Es ist so, als hätten sie das alles ertragen und wären doch gerettet worden. Es war ein Stellvertreter nötig, der an sich sündlos war, so dass hinter allem etwas war, über das das Gericht keine macht hatte, und auf die sowohl Tod als auch Hölle kein Recht hatten. «Kein anderer war gut genug, den Preis für die Sünde zu zahlen». Daher konnte Gott ihn von den Toten auferwecken kraft seiner eigenen inhärenten Sündlosigkeit. Bei uns wäre dies nie möglich gewesen. Alles was ich war, zu dem wurde Christus für mich am Kreuz gemacht. Alles, was ich nicht war, was Gott aber von mir verlangte, ist er nun für mich in der Auferstehung. Das ist, in aller Kürze, die Stellvertretung.


2. Repräsentation

Doch die Tatsache, dass dies durch einen Anderen für mich geschehen ist, ist nur die eine Seite des großen Werkes und hätte die Tür für viele Schwachheiten offen lassen können, wäre es dabei geblieben. Der komplementäre Aspekt dazu ist der der Repräsentation. «Einer ist für alle gestorben, deshalb sind alle gestorben» (2. Kor. 5,14). Bei der Stellvertretung starb Christus für uns; bei der Repräsentation starb er als uns. Das bedeutet, dass wir im Sinne Gottes als zu der alten Schöpfung gehörend aus seinem Blickfeld verschwunden sind. Wenn wir den Herrn Jesus als unseren Stellvertreter und Repräsentanten annehmen, werden wir als «in Christus» gesehen, und Gott sieht uns nur so. Als der Apostel Paulus sagte, «einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben» in ihm, fuhr er fort und sagte: «damit diejenigen, die leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferweckt worden ist». Das bedeutet, dass wir nicht das stellvertretende Werk Christi nehmen und dann einfach weiterfahren können, als hätte dies keinen Bezug auf das, was wir von Natur aus sind. Denn er hat nicht nur unsere Sünden auf sich genommen, sondern uns selbst; nicht nur das, was wir in Bezug auf uns böse nennen, sondern alles, was wir sind. Derselbe Apostel kam zu der Erkenntnis, dass dies auf ihn zutraf als auf einen sehr religiösen Menschen, der von einem Feuer religiöser Hingabe und Aktivität verzehrt wurde. Doch das Kreuz stellt den Nullpunkt der alten Schöpfung in jeder Hinsicht, in ihrer ganzen Natur und all ihren Fähigkeiten dar, aber auch den Neuanfang von allem durch die Auferstehung von den Toten. Es ist bedeutsam und beeindruckend, sich daran zu erinnern, dass Paulus diese Wahrheit christlichen Gläubigen eröffnete, wie er dies im Römerbrief tat.

3. Erlösung (Loskauf)

Das Wort «Erlösung» weist sofort auf seine eigene Bedeutung hin. Der Mensch wurde verkauft, oder hat sich selber verkauft. Satan bot Adam einen Handel an, indem er seinen Sinn für die eigentlichen Konsequenzen blendete. Im Unglauben und dem daraus resultierenden Ungehorsam angesichts einer präzisen göttlichen Anweisung verschacherte Adam sein Seele für bestimmte versprochene Vorteile und verkaufte sich so an Satan und an die Sünde, und mit ihm das ganze Menschengeschlecht. In dieser Position ist der Mensch seither geblieben, und der starke Punkt dabei ist, dass Satan Rechte besitzt, weil er sich auf dem Grund seiner eigenen Natur befindet. Erlösung bedeutet nun, dass diese Rechte untergraben und zur Disposition gestellt wurden. Das ist wiederum in der Person und im Werk des Herrn Jesus am Kreuz geschehen. Die große Tatsache ist die, dass in Jesus Christus Satan keinen Grund irgendwelcher Autorität mehr hat, weil er keinen natürlichen Grund mehr besitzt. Von da ist er «hinausgeworfen worden» (Joh. 12,31). Die Macht der Autorität Satans ist der Tod. Der Herr Jesus «kostete für jeden Menschen den Tod» (Hebr. 2,9), und trat persönlich der letzten Macht des Todes entgegen, das ist, «dem Teufel» (Hebr. 2,14). So wurde der Mensch für Gott losgekauft, und über diesen erlösten Menschen hat Satan keine weitern Ansprüche mehr.

Ein Streiflicht dazu findet sich in einem legalen Vorgehen, durch den ein griechischer Sklave seine Freiheit erlangt und bewahrt hat, und es besteht kein Zweifel, dass sich Paulus in Galater 6,17 auf diese wohlbekannte Vorgehen bezieht. Wenn ein griechischer Sklave seine Freiheit sicherstellen wollte, so brachte er nicht seinen Lohn und erhielt dafür gegen Quittung seine Freiheit; er ging in den Tempel des entsprechenden Gottes, und dort zahlte er sein Geld an die Priester, die dann mit diesem Geld den Sklaven von seinem Meister für diesen Gott freikauften; so wurde er für den Rest seines Lebens ein Sklave dieses Gottes - was praktisch Freiheit bedeutete, wobei er gewissen regelmäßigen religiösen Verpflichtungen unterstand. Wenn je sein Meister oder allenfalls die Erben ihn zurückforderten, hatte er die Aufzeichnung dieser Transaktion im Tempel. Doch in einem Punkt schweigen diese Aufzeichnungen. Wenn er reiste, wenn er sich weit von zuhause entfernt befand und als weggelaufener Sklave aufgegriffen wurde, welche Sicherheit hatte er da? Es scheint, es gebe uns Paulus hier die Lösung. Wenn er im Tempel freigekauft war, brandmarkte der Priester ihn mit den «Brandzeichen» seines neuen Meisters. So erhalten die Worte von Paulus eine neue Bedeutung. Er war Sklave der Sünde und Satans gewesen; doch war er durch Christus freigekauft worden, und seine neue Freiheit bestand darin, dass er ein Sklave Christi geworden war. «Daher soll», sagt er, «niemand den Versuch wagen, mich zurückzufordern; ich bin an meinem Körper mit den Brandzeichen meines neuen Meisters, Jesus Christus, gekennzeichnet worden». Der einzige Schwachpunkt in dieser Illustration ist natürlich der, dass niemand die Mittel für seine eigene Erlösung verdienen kann. Nur Christus konnte diese Mittel beschaffen.

4. Rechtfertigung

Die Rechtfertigung bezeichnet eine Stellung oder Position, zu der der Gläubige gebracht wurde. Jeder der vorausgehenden Schritte steht in Beziehung und führt zur Rechtfertigung. Die Stellvertretung verfährt mit der Frage der Sünde; die Repräsentation sorgt für die Beseitigung der alten Schöpfung und die Einführung der neuen; die Erlösung (der Loskauf) bewirkt, dass die Verbindung mit Satan und seinem Königreich zerstört wird. Wenn diese drei Dinge bewerkstelligt worden sind, dann haben wir die Antwort auf die Frage: «Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott?» (Hiob 9,2), oder, mit andern Worten: «Wie kann der Mensch in der Gegenwart Gottes als korrekt oder gerecht dastehen?» Die volle Antwort ist, dass wir in Christus Jesus gerechtfertigt worden sind. Dadurch, dass wir im Glauben sein stellvertretendes, repräsentatives und erlösendes Werk akzeptiert haben, werden wir nun in ihm angenommen und haben nun die wunderbare Ausgangsstellung, dass wir im Licht seiner Vollkommenheiten gesehen werden. Er ist für uns zur Gerechtigkeit vor Gott gemacht worden. Es ist «die Gerechtigkeit von Gott durch Glauben» (Röm 3,22). Diese Position ist von Gottes Standpunkt aus eine absolute, und sie muss dies auch von unserem aus sein. Es ist eine Position, die in ihrer Fülle durch Glauben eingenommen und auf eine Weise aufrecht erhalten werden, in der wir durch Glauben wandeln. «Der Gerechte wird durch Glauben leben» (Gal. 3,11; Hebr. 10,38). Satan wird nie aufhören mit dem Versuch, uns auf den alten Grund zurückzubringen, und das wird er dadurch tun, indem er uns auf das lenkt, was wir in uns selbst sind, und indem er unsere Augen von Christus wegzieht. Seine Methoden sind zahllos, doch die Antwort auf sie alle heißt: «Nicht was ich bin, O Herr, sondern was du bist», und ein starkes Sich-Festhalten und auf Jesus Hinblicken, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens.

5. Versöhnung

Die Gerechtifertigten sind versöhnt. In unserem natürlichen Zustand waren wir getrennt von, in in Feindschaft gegen, Gott, und tatsächlich WAREN wir Gottes Feinde. Es erfordert nur ein paar gegebene Umstände, um aus uns eine akute Rebellion herauszuholen. Doch in Christus Jesus, und in seinem mächtigen versöhnenden Werk an seinem Kreuz sind wir, «die wir einst fern waren, nahegebracht worden» (Eph. 2,14); wir, die wir einst Feinde waren, haben nun Frieden mit Gott. Wir sind in die gesegnete Gemeinschaft eines neuen Lebens und eines neuen Geistes eingeführt worden.

6. Wiedergeburt

Die Wiedergeburt ist nichts Zusätzliches zu dem, was vorausgegangen ist, doch ist sie ein bestimmter Gesichtspunkt oder Faktor in allem. Sie legt ihren Finger auf das, was in uns geschehen ist. Bei der Wiedergeburt ist etwas gegenwärtig, was vorher nicht da war, ein Leben aus Gott, das nur der Wiedergeborene besitzt, eine Innewohnung des Heiligen Geistes, die bei allen andern nicht vorliegt. Dieser Geist des Lebens in Christus Jesus hat in sich alle Potentialitäten einer neuen Schöpfung in jeder Hinsicht. Es handelt sich um ein neues Bewusstsein, eine neue Fähigkeit, ein neuer Sinn für Beziehungen, eine neue Richtung, einen neuen Standard, eine neue Berufung. Tatsächlich ist es die Geburt eines neuen Kindes. Alles ist neu und muss von Anfang an gelernt werden. Wir wissen wirklich nichts über Gottes Gedanken und Wege und Standards und Vorsätze, solange wir nicht wiedergeboren sind. Die Freiheit und Fülle, in denen wir uns in unserem neuen Leben bewegen, und alles, was sie bedeuten, wird weitgehend davon abhängen, inwieweit wir erkennen, was vorher geschehen ist, vielleicht in besonderer Weise unsere Vereinigung mit dem Tod und der Auferstehung Christi, denn hier, in dieser neuen Schöpfungsordnung, hat die alte Mentalität keinen Platz mehr, und das Werk des Geistes in uns würde nur behindert, wenn wir darauf bestehen würden, UNSERE Ideen, UNSERE Wünsche, UNSERE Urteile, UNSERE Wahlmöglichkeiten herüberzubringen, selbst wenn wir glaubten, sie lägen im Interesse des Herrn. Wir müssen lernen, dass selbst das Beste von unserem Make-up völlig außerhalb der Linie der einfachsten Dinge des Geistes Gottes liegt. Die Wiedergeburt ist eine neue Schöpfung, und sie ist etwas wesenhaft Neues.

7. Sohnschaft

Die Sohnschaft ist etwas mehr als bloß wiedergeboren zu sein. Sie bedeutet Wachstum zur Fülle. Es ist eine gute Sache, ein Säugling zu sein, solange das Säuglingsstadium dauert, doch ist es etwas Schlechtes, noch ein Säugling zu sein, wenn diese Phase schon längst vorüber ist. Das ist nämlich der Zustand vieler Christen. Ohne weiter in die technischen Einzelheiten zu gehen, macht das Neue Testament in seiner Ursprache einen deutlichen Unterschied zwischen einem Kind und einem Sohn. Während die Sohnschaft etwas bereits in der Geburt Enthaltenes ist, so ist im neutestamentlichen Sinne die Sohnschaft die Verwirklichung der Möglichkeiten der Geburt. Sie bedeutet Heranwachsen zur Reife. So hat das Neue Testament eine Menge zu sagen über das Heranwachsen, darüber, dass man die Kindheitsstufe verlassen und zum vollen Mannesalter voranschreiten soll. Mit diesem Wachstum kommt nämlich die größere Fülle Christi und der überströmende Reichtum, in den hinein wir gerettet wurden. Die «so große Errettung» hat ihre größere Bedeutung für diejenigen, die bis zur vollen Mannesreife voranschreiten. Mit andern Worten, es geht nicht so sehr um das, wovon wir gerettet wurden, sonder ZU WAS wir gerettet worden sind. Der große Höhepunkt der neuen Schöpfung ist «das Offenbarwerden der SÖHNE Gottes» (Römer 8,19).

8. Heiligung

Heiligung ist wiederum ein Aspekt und nicht notwendigerweise etwas Zusätzliches. Kurz, sie bedeutet sowohl einen Akt als auch einen Prozess. Heiligung und Hingabe (Weihe - consecration) sind alternative und synonyme Begriffe. Zuerst bedeuten sie ein Abgesondertwerden für Gott. Das Neue Testament macht vollkommen deutlich, dass, wenn wir in Christus durch Glauben gerechtfertigt werden, wir auch durch Glauben geheiligt werden in Christus, und dass dies dem Werk unserer Heiligung vorausgeht. So hat Paulus also seinen Brief an Gläubige adressiert, die noch viele Unvollkommenheiten vorwiesen - «denen, die geheiligt sind in Christus Jesus» (1. Kor. 1,2). Wenn wir also in Christus sind, geht die göttliche Vorstellung dahin, dass wir völlig für den Herrn ausgesondert werden. Was unsere Position betrifft, sind wir so sehr hingegeben, wie man überhaupt nur hingegeben sein kann. Aber derselbe Apostel, der von Gläubigen so spricht, dass sie bereits in Christus Jesus geheiligt sind, schreibt denselben Gläubigen auch, dass sein Gebet für sie laute, dass sie völlig geheiligt werden möchten nach Geist, Seele und Leib» (1. Thess. 5,23). Das bedeutet ganz einfach, dass, was wir aufgrund unserer Stellung erworben haben, auch in unserem Zustand verwirklicht werden muss. Heiligung und Hingabe sind grundsätzlich eine Sache der Absonderung. Mit dem Fall fand eine Verwicklung mit einer anderen Natur und Ordnung statt. Sie wurde organisch, und darum auch konstitutionell. Das Kreuz des Herrn Jesus schnitt mitten durch dies Ordnung und diesen Organismus hindurch, und ein neuer und völlig anderer Organismus kam zum Vorschein, der durch Christus repräsentiert wird. Heiligung ist daher das Wirken des Kreuzes in uns, um das Zunichtemachen dieser verwickelten Natur zu bewerkstelligen, und um das in stets zunehmender Fülle einzuführen, was Christus als das «ganz Andere» ist. In seiner einfachen Sprache der Illustration heißt das, das Kreuz täglich auf sich zu nehmen und sich selbst zu verleugnen (Mt. 16,24). Doch die vollere geistliche Erklärung dafür, die uns später im Neuen Testament mitgeteilt wird, ist das Werk des Kreuzes in uns, um das IchLeben zu beenden, das unauflöslich mit dem System des Bösen verbunden ist. Wenn wir also durch Glauben als geheiligt betrachtet werden in Christus Jesus, bedeutet die Heiligung denn unsere erfahrungsmäßige Annäherung an die Position, in die wir durch die Gnade Gottes bereits versetzt wurden.

Wir werden sehen, dass die Heiligung eng auf die vorher genannten Dinge folgt und sich auf die Stellvertretung, die Errettung, die Rechtfertigung, die Versöhnung, die Wiedergeburt und die Sohnschaft gründet.


9. Verherrlichung

Im Falle des Herrn Jesus werden Leiden und Herrlichkeit stets beisammen gehalten; Leiden ist das Fundament; die Herrlichkeit der Schlussstein. Die Verherrlichung ist das spontane Ergebnis des Wirkens dieses göttlichen Lebens in uns, dieses unverderblichen Lebens Gottes. Dieses Leben hat alle Potentialitäten der Verherrlichung in sich. Was oben gesagt wurde, vollzieht sich in zwei Aktivitäten:

(1) Die Beseitigung all dessen, was nicht verherrlicht werden kann.
(2) Die Einführung des neuen Organismus mit dem neuen Leben und dessen Wachstum zur Fülle Christi, und dieses zwiefache Werk des Kreuzes führt zur Verherrlichung. Die Verherrlichung beginnt im Geist, das heißt, im erneuerten Geist des Kindes Gottes, aufgrund des innewohnenden Geistes der Herrlichkeit, des Heiligen Geistes. Die Verherrlichung schreitet voran, indem die Seele - Verstand, Herz, Wille; Vernunft, Verlangen, Entscheidungsfähigkeit - dem Geist unterworfen und zu seinem Diener wird. Mit andern Worten: Sie wird durch unseren Geist unter die Herrschaft des Heiligen Geistes gebracht. Die Vollendung der Verherrlichung wird sich im Leib vollziehen, «nämlich, die Erlösung unseres Leibes» (Röm. 8,23), und «wenn dieses Verderbliche die Unverderblichkeit angezogen hat» (1. Kor. 15,54); dann wird dieser sterbliche Leib seinem Leib der Herrlichkeit gleichgestaltet werden. Auf diese Weise wird die Sohnschaft vollendet als Auswirkung der Wiedergeburt; die Heiligung des Geistes, der Seele und des Leibes wird das Kennzeichen der vollkommenen Sohnschaft sein, und die Verherrlichung das Ergebnis.

Sicher sind wir nun imstande, im Licht dieser sehr kurzen und unvollständigen Betrachtung dieses großen Bereichs des Werkes des Kreuzes, den Begriff «eine so große Errettung» mit Inhalt zu füllen. Auch sind wir nun imstande, die Ernsthaftigkeit der Warnung zu erfassen: «Wie werden wir entrinnen, wenn wir eine so große Errettung gering achten?» (Hebr. 2,3). Gott hat jedes Bedürfnis und jede Erfordernis gestillt und hat den ganzen Grund von A bis Z zusammengefasst in der Person seines Sohnes und im Werk seines Kreuzes.

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